Window 170

Balloon Room by Tor Seidel

Sich wiederholende Muster in Architektur, Interieur und Mode haben in bestimmten Kulturen eine zentrale Bedeutung und vermitteln eine bestimmte geistige Haltung. Prinzipiell kann die Wiederholung beliebig gestaltet und gesteigert werden, vom religiösen Ornament bis zum Kitsch, um einen Ort der Meditation zu schaffen oder um den Besucher sinnlich zu überwältigen; in beiden Fällen geht es um Übereinstimmung. Im Ballonraum werden solche Prinzipien vermieden; die Wirkung des Musters wird  so weit minimiert, dass die gleichförmige Wiederholung der silberfarbenen Ballons die Galerie in einen einzigen Spiegelraum verwandelt, in dessen Einzelspiegeln sich, zum einen, der Betrachter oft als perspektivisch deformierte Figur wiedererkennt und zum anderen, sich der im Raum schwebende schwarze Kubus widerspiegelt.    .

Repetitive patterns in architecture, interiors and fashion have a central meaning in certain cultures and convey a certain spiritual attitude. In principle, repetition can be designed and intensified in any way, from religious ornamentation to kitsch, to create a place of meditation or to overwhelm the visitor’s senses; in both cases, it is a question of conformity. In the Balloon Room, such principles are avoided; the effect of the pattern is minimized to such an extent that the uniform repetition of the silver-coloured balloons transforms the gallery into a mirror room in which the black cube floating in the room is reflected and in whose individual mirrors the viewer  recognizes himself as a figure deformed in perspective.