Window 148

PALISADES  von Teresa Mazuela Sequeira, 2021
(Leuchtkästen mit Collagen aus Fotos, Zeichnungen und alten Stichen, Öl auf Leinwand)

Im Jahr 1705 wurde im Zuge der späteren Linienstraße eine leichte hölzerne Palisadenumwehrung, die sogenannte Linie, angelegt. Sie diente als Steuer – und Zollgrenze, zur Verhinderung der Flucht von Deserteuren, zur Überwachung des Zuzugs von Fremden und auch dem Schutz vor ungezügelter Wildnis. 
Ausgehend von der ehemals sichtbaren Grenzsituation und der heutigen sozialen und gesellschaftlichen Demarkation,verhandelt die ortsspezifische Installation sichtbare und unsichtbare Grenzen und experimentiert  zwischen Stadtgeschichte, Stadtentwicklung, Natur- und Kulturlandschaft. 

english

In 1705, a light wooden palisade enclosure, the so-called line, was built in the course of the later Linienstraße. It served as a tax and customs border, to prevent deserters from escaping, to monitor the influx of strangers and to protect against unbridled wilderness. 
Based on the formerly visible border situation and today’s  societal and social demarcation, the site-specific installation negotiates visible and invisible borders and experiments between urban history, urban development and natural and cultural landscapes.

Window 147

Memorabilia von Eva Castringius

In der raumgreifenden Arbeit Memorabilia stellt Eva Castringius den Bezug von Radioaktivität  und Berliner Blau her. Bei diesem Farbpigment handelt es sich nicht nur um ein lichtempfindliches Material, sondern auch um ein Gegenmittel bei radioaktiven Vergiftungen. Die Künstlerin verwendet es im Belichtungsprozess und thematisiert die Entdeckung der Radioaktivität im späten 19. Jahrhundert und ihre gesundheitsgefährdenden Auswirkungen. In ihren Fotogrammen versteht sie die fotografischen Abdrücke der Gegenstände als Memorabilia der Schicksale der Protagonistinnen*, die ungeschützt hoher Radioaktivität ausgesetzt waren und verweist auf die Gefahren der unsichtbaren Strahlung.

english

In her expansive work Memorabilia, Eva Castringius relates radioactivity and Berlin blue. This color pigment is not only a light-sensitive material, but also an antidote for radioactive poisoning. The artist uses it in the exposure process and thematizes the discovery of radioactivity in the late nineteenth century and its health risks. In her photograms she understands the photographic imprints of the objects as Memorabilia of the fates of the protagonists* who were exposed to radioactivity without protection and refers to the danger of invisible radiation. 
 
*Marie Curie, Pat Burrage, Katherine Schaub, Loie Fuller, Joan Meller