Window 160

art-gerecht von Christina Paetsch, 2023

Christina Paetsch beschäftigt sich mit Wahrnehmungsprozessen unserer Gesellschaft im Spannungsfeld von Ekel und Schönheit, von Natur und Künstlichkeit. Ihre Werke arbeiten mit dem Prinzip der Collage in den Aktionsfeldern Fotografie und Installation. Themen wie die die mangelnde Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln in unserer Überflussgesellschaft  interessieren sie ebenso wie der Verlust von Existenzgrundlagen, deren Folgen wir in seiner Komplexität kaum erkennen können.

Für Berlin-Weekly hat sie die Installation ’art-gerecht’ konzipiert. Die  auf das Fenster transferierten Gitterstäbe simulieren einen großen Käfig. Die Rückwand ist mit einer  Fotocollage tapeziert, die in feiner Ästhetik  verschieden Tierteile auf zartem Rosa  gebettet darstellt. Über den Boden des Raumes führt eine Fototapete, welche eine steile Treppe, die zu einem  tiefen Abgrund mit Tierabfällen führt, vortäuscht. Die Installation in dem der Öffentlichkeit zugewandten Schaufenster löst bei den Passanten ein Gefühl zwischen anziehender Ästhetik, Abscheu und Nachdenklichkeit hervor. 

english

Christina Paetsch deals with processes of perception in our society in the field of tension between disgust and beauty, nature and artificiality. Her works work with the principle of collage in the fields of photography and installation. She is just as interested in topics such as the lack of appreciation for food in our affluent society as she is in the loss of livelihoods, the consequences of which we can hardly recognise in their complexity.

For Berlin-Weekly, she conceived the installation ‚art-gerecht‘. The bars transferred to the window simulate a large cage. The back wall is wallpapered with a photo collage that depicts various animal parts embedded in delicate pink aesthetics. A photo wallpaper leads across the floor of the room, simulating a steep staircase leading to a deep abyss of animal waste.