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QUARANTINE (2021/ Druck auf Textil) von Sabine Hornig

Nach ihren großen Glasarbeiten im öffentlichen Raum in New York und Sydney, die Urbanität und Architektur, unterschiedliche Perspektiven und damit auch politische Zustände für Passanten erfahrbar machen, hat die Berliner Künstlerin mit Quarantine aus der Erfahrung des gegenwärtigen Stillstands im Lockdown eine Arbeit für ihre Stadt entwickelt, die die Thematik der Vereinzelung aufnimmt und dementsprechend nur von außen durch das geschlossene Schaufenster zu sehen ist.

Die Gesamtfläche des erleuchteten Schaufenster-Raumes ist mit einem dunklen Vorhang verhängt, auf ihm sind unzählige helle Rechtecke und Quadrate zu sehen. Diese entpuppen sich beim Nähertreten als Fenster mehrerer Häuserfassaden, die in Berlin oder auch in jeder anderen Großstadt der Welt liegen könnten. Durch die vielen Fenster sind unterschiedlich hell beleuchtete Räume zu erkennen, in denen Menschen nebeneinander leben. Die schaufensterfüllende Ansicht der sich gleichzeitig in ihren Interieurs bewegenden Menschen formt ein Bild der individuellen und der kollektiven Erfahrung des Moments.

Seit Ende der 90er Jahre entwickelt Sabine Hornig eine eigene Form von Fotoarbeiten und Installationen, in denen sich Stadtlandschaft in den Raum hinein spiegelt.  Im Blick durch ein Laden- oder Schaufenster verdichten sich verschiedene Perspektiven der zeitlichen und räumlichen Ebenen zu einem Raum, der philosophische und zeitgeschichtliche Fragen eröffnet.

 Sabine Hornig‘s works reflect urban space into interior spaces. Following her large glass works in public spaces in New York and Sydney, which make different perspektives of urbanity and architecture with their political conditions tangible for passers-by, the Berlin artist developed the work Quarantine. Drawing from the current experience of standstill in lockdown, the work for her home city takes up the theme of isolation, that accordingly can only be seen from outside, through the closed shop window.

The entire surface of the illuminated shopfront interior of Berlin-Weekly is covered with a dark curtain, through the many small windows, rooms with varying degrees of brightness can be seen in which people live next door to each other. The window-filling view of people simultaneously moving in their rooms, and their interior spaces forms an image of the individual and collective experience of the moment.experience of the moment.