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BERLIN-WEEKLY wurde im Juni 2010 als künstlerischer Projektraum von Stefanie Seidl gegründet. Bei dem knapp viereinhalb Meter hohen Raum handelt es sich um eine beidseitig verglaste ehemalige Tordurchfahrt für Pferdekutschen im historischen Scheunenviertel in Berlin Mitte. Der bis spät in die Nacht beleuchtete, auffällige Schaufensterraum kann als eine Art öffentliche Bühne betrachtet werden, auf der die Künstler eine für ihre Arbeit repräsentative Installation inszenieren können. Das Potential des öffentlichen Schaufensters besteht darin, ein breiteres, differenziertes Publikum zu erreichen Durch die einseitige Ausrichtung zur Straße – dem öffentlichen Raum – funktioniert BERLIN-WEEEKLY somit als künstlerische Intervention im Stadtraum über das Format ‚Schaufenster’.
Die Ausstellungen wechseln nicht wöchentlich (wie der Name vermuten lässt und anfangs geplant war), sondern jeden Monat. Die Installationen im BERLIN-WEEEKLY Schaufenster sind von außen bis spät nachts gut sichtbar. Der Raum selbst ist dagegen bis auf die regelmäßigen Eröffnungen und für spezielle Veranstaltungen und Präsentationen immer verschlossen. Im Internet kann sich der interessierte Betrachter dann näher informieren, indem er dort mit Fotos mit kurzen Infos der jeweiligen Installationen sieht und direkt zur Internetseite der Künstler verlinkt wird. Auch die an der Fassade angebrachten Postkarten, geben ein kurze Info über die Ausstellungen.Der rückwärtige Teil des Projektraumes wird von den Künstlern zur Vorbereitung der jeweiligen Fensterinstallation oder als weiterer Ausstellungsraum insbes. für Gruppenausstellungen und zu den Vernissagen genutzt.
Ich betrachte das Schaufenster und die daran angeschlossene Webseite als Gestaltungsmedium und lade dazu KünstlerInnen ein, sich mit einer Installation, die sie speziell für diesen Raum konzipieren, an diesem Projekt zu beteiligen. BERLIN-WEEKLY kann somit als kreative Co-operation zwischen KünstlerInnen und dem Projektraum betrachtet werden
BERLIN-WEEKLY richtet sich in erster Linie an Künstler, die vorwiegend bildhauerisch, raumbezogen oder ortsspezifisch arbeiten. Den Künstlern ist inhaltlich als auch formal völlige Freiheit gegeben, der einzige Rahmen ist der Raum selbst, was bedeutet, dass möglichst keine schon vorhandene, fertige Arbeit gezeigt, sondern eine Installation eigens für diesen hohen, verschlossenen Schaufensterraum konzipiert wird.
Um der speziellen Situation des nur von Außen zu betrachtenden Raums mit verschlossenem Fenster gerecht zu werden, sind die gezeigten Installationen immer zur Strasse hin ausgerichtet, um einen Dialog zwischen Innen- und Außenraum zu ermöglichen. Der Installation muss inhaltlich ein klares Konzept zu Grunde liegen, das so überzeugend visualisiert wird, dass es nicht zwingend einer verbalen Erklärung bedarf. Jede Fensterinstallation steht für sich – sie sollte die Passanten überraschen, zum Innehalten und Nachdenken veranlassen.
ENGLISH
BERLIN-WEEEKLY was founded in June 2010 as an art project space by Stefanie Seidl. The 4,5, meter high room is a double-glazed former gateway for horse-drawn carriages in the historic Jewish Scheunenviertel in Berlin Mitte. The showcase space, which is illuminated until late at night, can be regarded as a kind of public stage on which the artists can stage an installation, representative of their work. The potential of the public showcase is to reach a wide, diverse audience. As a result of its one-sided orientation to the street BERLIN-WEEEKLY thus functions as an artistic intervention in public space.
The exhibitions do not change weekly (as the name suggests and was initially planned), but every month. Though the installations are clearly visible from the outside until late at night, the room itself is always closed except for the regular openings and for special events and presentations. The interested viewer can get more information on the berlin-weekly.com website with photos and brief informations about the respective installations and a direct link to the artist’s webpage.
BERLIN WEEKLY is aimed primarily at artists who work predominantly sculptural and spatial. The artists have complete freedom regarding the concept, content and realization of their installation, the only frame is the space itself. This means that no existing, finished work will be exhibited, but an artwork has to be created specifically for this window space. The installations always have to be oriented towards the street in order to facilitate a dialogue between interior and exterior space. The content of the installation must be based on a clear concept that is so convincingly visualized that it does not necessarily require a verbal explanation. Every window installation stands alone – it should surprise passers-by, make them pause and reflect.